Aktuelle Meldungen des TuS 06 Nackenheim
TuS gewinnt einen Defibrillator
21.08.23 16:41 von Ludwig Schönhofer
In Deutschland sterben jedes Jahr etwa 100.000 Menschen unvermittelt an einem Herz-Kreislauf-Stillstand. Schnelle Hilfe in den ersten Minuten kann das Leben der Betroffenen retten. Doch was muss getan werden, wenn ein:e Mitspieler:in auf einmal zusammenbricht? Wann war die letzte Erste-Hilfe-Schulung im Sportverein? Wie lange braucht ein Krankenwagen, um den Verein zu erreichen? Oft ist es lange her, dass man sich mit direkten Hilfsmaßnahmen beschäftigt hat. Ein zusätzliches Problem ist, dass professionelle Rettungskräfte erst nach den überlebenskritischen ersten zehn Minuten bei der örtlichen Vereinsanlage eintreffen können.
Deshalb kommt der Ersten Hilfe mit umgehenden Wiederbelebungsmaßen wie einer sofortigen Herzdruckmassage und Frühdefibrillation durch Anwesende in der ersten Phase nach dem Notfall eine lebensrettende Rolle zu. Die Herzdruckmassage hält den Betroffenen am Leben, wenn der Kreislauf nicht mehr arbeitet, ein Automatisierter Externer Defibrillator (AED-Gerät), bringt das Herz bei lebensbedrohlichen Herzrhythmusstörungen wieder in den richtigen Takt. Beide Maßnahmen überbrücken die Phase vom Auftreten des Herzstillstands bis zur Ankunft der Rettungskräfte und steigert die Überlebenschancen um ein Vielfaches.
Aus diesem Grund hat der Sportbund Rheinhessen gemeinsam mit der Björn Steiger Stiftung und der BKK24 im Jahr 2022 das Projekt „Herzsicher! Sportler:innen retten Leben“ initiiert. Ziel ist es, möglichst viele Menschen für das Thema Laienreanimation zu sensibilisieren und Mitglieder aus Sportvereinen im Umgang mit AEDs auszubilden. Die von den Projektpartnern geförderten Defibrillatoren bieten zusätzliche Sicherheit für den Alltag im Sportverein. Mit den Wiederbelebungsschulungen werden die Sportlerinnen und Sportler zu ausgebildeten Ersthelfern – ein entscheidender Faktor für das Überleben der Betroffenen im „Fall der Fälle“.
Nachdem bereits im letzten Jahr zwölf Sportvereine ausgestattet werden konnten, wurden auch im Jahr 2023 zwölf Gewinnervereine in der Geschäftsstelle des Sportbundes in Mainz ausgelost und erhalten ein „All-Inclusive-AED-Paket“ (hier gibt es die Vereine in der Übersicht). Es beinhaltet:
- AED-Gerät inklusive Außenwandkasten oder Wandkasten zur Innenmontage sowie eine Infotafel für einen öffentlich gut zugänglichen Standort auf dem Vereinsgelände
- Beratung und Betreuung der Umsetzung durch die Björn Steiger Stiftung
- Schulung von Trainer*innen in Wiederbelebungsmaßnahmen (Herzdruckmassage und Einweisungsschulung im Umgang mit einem Defibrillator)
- Übernahme von Folgekosten für den Austausch der PadPak Kassette (Elektroden-Batterie nach Einsatz bzw. nach Ablauf (4 und 8 Jahre) durch die Björn Steiger Stiftung
- Nach dem achten Jahr geht der AED in den Besitz des Vereins über
Im Vorfeld wurden alle rheinhessischen Sportvereine dazu aufgerufen, sich mit der Beantwortung von fünf kurzen Fragen für ein AED-Gerät zu bewerben. Die Sportvereine müssen dabei lediglich für zehn Prozent der Gesamtsumme aufkommen, sodass die gemeinschaftliche Förderung durch die Björn Steiger Stiftung, die BKK24 sowie den Sportbund Rheinhessen 90 Prozent der Gesamtkosten beträgt. Darüber hinaus konnten auch die Vereine, welche kein Losglück hatten, ohne Zuzahlung mit LifePads ausgestattet werden. Das LifePad ist ein innovatives Produkt für den Einsatz bei medizinischen Notfällen. Es wird auf die Brust gelegt und hilft optisch wie akustisch bei der Lebensrettung mittels Herzdruckmassage.